Zuckerfreie Ernährung: Was du über den Trend wissen musst

35kg Zucker nehmen wir im Schnitt pro Jahr zu uns. Doch eigentlich sollte Zucker nur 5% des täglichen Kalorienbedarfs ausmachen, auf das Jahr gerechnet wären das im Schnitt nur 9kg. Um der Überzuckerung unserer Gesellschaft entgegenzuwirken, entwickelt sich nun ein neuer Trend: zuckerfreie Ernährung. Dabei geht es um mehr als nur Diabetes und Karies, Zucker wird als Süchtigmacher abgestempelt. Ein konsequenter Verzicht soll alles besser machen: die Haut, die Figur, die Konzentration. Doch ist dieser Trend wirklich die Lösung allen Übels und der Weg zu einem gesunden Lebensstil?

Zuckerfreie Ernährung – worauf muss ich verzichten?

Auf den ersten Blick heißt es Abschied nehmen von Kuchen, Keksen und Schokolade. Doch das ist längst nicht alles. Denn genaueres Hinsehen offenbart Zucker zum Beispiel auch in Brot, Müsli, Joghurts und in vielen Fertiggerichten. Er versteckt sich auf Zutatenlisten hinter Bezeichnungen wie Glucose, Fruktose, Maltose, Maltodextrin, Sirup und Maltoextrakt. Denn Zucker dient nicht nur als Geschmacksträger, sondern auch als Konservierungs- und Verdickungsmittel.

In der moderaten Variante der zuckerfreien Ernährung wird „nur“ auf Industriezucker verzichtet. Dieses Prinzip findet man seit Längerem in angesagten Ernährungsstilen wie Clean Eating und Paleowieder. In der strengen Variante werden auch Lebensmittel vom Speiseplan gestrichen, die natürlichen Zucker enthalten. Also zum Beispiel Obst, Gemüse und Milch. Hier wird auch gern auf Ersatzsüße wie Agavendicksaft oder Stevia verzichtet, denn die Geschmacksnerven sollen zurück in ihren Normalzustand trainiert werden.

Was sind die Vorteile zuckerfreier Ernährung?

Leere Kohlenhydrate, also reiner Zucker, dienen dem Körper zwar als Energielieferanten, sind aber schnell verbraucht. Er braucht sie also nicht unbedingt. Die Schönheitsfolgen von Zuckerverzicht sind nicht vollkommen belegt, doch es gibt Hinweise, dass der Verzicht die Haut verbessern kann, denn Zuckermoleküle haften sich an Kollagenfasern und machen sie weniger geschmeidig.

Auch Gewichtsreduktion und ein reduziertes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Diabetes lassen sich auf den langfristigen Verzicht von Zucker zurückführen. Allerdings wird zuckerfreie Ernährung oftmals nicht als Diät verstanden, sondern eher als Challenge. Ein Beispiel dafür ist das Buch von Hannah Frey: Zuckerfrei – die 40 Tage Challenge

Hat zuckerfreie Ernährung Nachteile?

Eigentlich nicht. Nach jetzigem Forschungsstand hat dieser Ernährungsstil deutlich mehr Vor- als Nachteile. Einzige Schwierigkeit: Zucker ist in extrem vielen Lebensmitteln enthalten, es ist also eine radikale Ernährungsumstellung notwendig, wenn man Zucker aus der Ernährung streichen möchte. Das fällt einerseits aus Gewohnheitsgründen nicht leicht. Andererseits geht damit auch eine Quelle für Serotoninausschüttung verloren – unser Glückshormon. Doch die Vorteile scheinen zu überwiegen, weshalb einem Selbstversuch nichts im Wege steht.

Tipps für zuckerfreie Ernährung im Büro

Für die Mittagspause im Büro ist es am einfachsten, sich selbst Gekochtes mitzubringen und aufzuwärmen. Oder bei BesserMITTAG ganz einfach die Option „zuckerfrei“ auszuwählen. ;) Als Snacks eignen sich unverarbeitete Lebensmittel wie Obst und Gemüse anstelle eines Schokoriegels. Süße Getränke wie Cola, Mate und co. können auf dem Schreibtisch gegen eine Karaffe Wasser oder – für mehr Geschmack – eine Kanne ungesüßten Tee eingetauscht werden. Auf Dauer macht sich eine zuckerfreie Ernährung bei der Arbeit mit konstanterer Leistung bezahlt, denn weniger Schwankungen im Blutzuckerspiegel bedeuten höhere Konzentration.

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