Die Zukunft der Arbeit

Drohnen überbringen Memos und Roboter ersetzen den Menschen - pure Sciene Fiction oder doch die Realität in ferner Zukunft? Wie genau das Arbeiten der Zukunft aussieht, kann niemand vorhersagen. Entwicklungstendenzen für das Arbeiten der näheren Zukunft zeichnen sich jedoch ab: Globalisierung und Digitalisierung führen nun schon seit einigen Jahren zu tiefgreifenden Veränderungen in unserer Arbeitswelt und werden auch künftig die treibenden Kräfte der Gesellschaft sein. Besonders die Corona-Pandemie hat wie eine Blaupause die Herausforderungen und Chancen unserer komplexen, digitalisierten Gesellschaft sichtbar gemacht und zeigt, dass wir aktuell die Weichen für das Arbeiten der Zukunft stellen.

 

Humanismus statt maximalen Wachstums

Die Arbeitswelt wird immer digitaler, aber sie muss deswegen nicht weniger menschlich werden. Ganz im Gegenteil – Arbeitnehmer:innen als notwendige Ressource auf dem Weg zur Gewinnmaximierung anzusehen, ist eine veraltete Perspektive der vergangenen zwei Jahrhunderte. Mit dem Konzept New Work ist ein Kulturwandel der Arbeitswelt auf dem Vormarsch, der für mehr Wertschätzung und Menschlichkeit in Unternehmen plädiert. Statt des Strebens nach maximalem Wachstum, gewinnt die Potentialentfaltung aller Mitarbeitenden an Bedeutung. So sagt Ana-Cristina Grohnert, Ex-Personalvorständin der Allianz und CEO der Charta der Vielfalt, im Interview mit dem Business Punk: 

"Alle Menschen sind unterschiedlich. Das heißt auch, dass alle andere Erfahrungen machen. Diese Erfahrungen müssen wir wertschätzen. Ich möchte, dass jedes Individuum mit seinem Leistungsbeitrag sichtbarer wird. Auch wenn das Individuum introvertiert ist, müssen wir es mit einbeziehen. Wir können nicht immer nur die berücksichtigen, die laut schreien."

 

Bye bye, Büro?

Bereits seit rund einem Jahr sind die meisten Büros wie leergefegt. Der pandemiebedingte Umzug ins Homeoffice hat in den letzten Monaten die Frage aufgeworfen, ob das Büro nun ausgedient hat. Wenn das letzte Jahr eines gezeigt hat, dann, dass das Homeoffice viel besser funktioniert als CEOs und Politik geglaubt haben. Ausgedient hat das Büro deshalb noch lange nicht, denn die Remote-Arbeit mag funktionieren und sowohl für Arbeitgeber:innen als auch für Arbeitnehmer:innen zahlreiche Vorteile mit sich bringen, zwischen Homeschooling und Haushalt arbeitet es sich jedoch nicht für jede:n gut. Hybridität könnte deshalb das Konzept der Zukunft sein. Für Arbeitnehmer:innen bestünde so jederzeit die Möglichkeit zu entscheiden, ob sie die Arbeitszeit im Büro verbringen möchten oder lieber von Zuhause aus arbeiten wollen. Die Herausforderung für Unternehmen liegt hier in der Bereitstellung der notwendigen Infrastruktur.

 

Nachhaltigkeit

Wer sich anstrengt, kann momentan noch recht gut die Augen vor den Konsequenzen der Globalisierung und des fortschreitenden Klimawandels verschließen. In Zukunft wird das jedoch nicht mehr so leicht funktionieren. Nachhaltigkeit ist kein Buzz-Word, mit dem man junge Großstädter:innen in hippe Cafés lockt, sondern eine Notwendigkeit für unsere Arbeitswelt von morgen. Jede:r einzelne kann zwar zum Schutz des Klimas beitragen, aber es ist kein Geheimnis, dass es letztlich vor allem Unternehmen sind, die einen enormen ökologischen Fußabdruck hinterlassen. Künftig wird die nachhaltige Ausrichtung von Unternehmen und deren Betriebsabläufen deshalb weiter an Bedeutung gewinnen. 

 

Alles nur Utopie?

Das Arbeiten der Zukunft kann für Unternehmen flexibler und menschlicher werden. Fair wird unsere Zukunft aber nur, wenn alle Menschen dabei mitgedacht werden. Ja, die Corona-Pandemie hat die Chancen und Möglichkeiten von Digitalisierung, New Work und Co. gezeigt. Sie hat aber auch verdeutlicht, dass das eben nicht für alle Branchen und Berufsgruppen funktioniert und dass gerade Arbeitnehmer:innen in besonders sinnstiftenden Berufen, z.B. der Pflege, nicht nur die Verlier:innen der Krise sind, sondern auch keine rosigen Zukunftsperspektiven besitzen. Darüber hinaus hat Deutschland den größten Niedriglohnsektor in Europa; die Zahl der Jobs ohne Tarifbindung steigt. Es ist keine Überraschung, dass das Arbeiten der Zukunft natürlich auch in den Händen der CEOs liegt, letztlich jedoch vor allem auch eine politische Entscheidung ist.

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Quellen:
https://www.business-punk.com/2021/03/ana-cristina-grohnert-wir-koennen-nicht-nur-die-beruecksichtigen-die-laut-schreien/
https://www.fr.de/zukunft/storys/megatrends/arbeit-zukunft-trend-digitalisierung-wandel-new-work-90032832.html

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