Das Jahr steckt noch in den Startlöchern und deshalb wollen wir einen Blick auf die Food Trends 2021 werfen.
Lass uns erkunden, was dieses Jahr für unsere Ernährungsgewohnheiten und unsere Esskultur in petto hat.
Wenig überraschend steht 2021 auch ernährungstechnisch im Zeichen der Corona-Krise. Die Zeit des pandemiebedingten Zuhausebleibens hat einige Foodtrends der letzten Jahre befeuert, anderen den Gnadenstoß gegeben.
Ernährungswissenschaftlerin Hanni Rützler unterzieht die Entwicklungen der Food- und Beverage-Branche in ihrem 104-seitigen Food Report einer umfassenden Analyse. Die Mega-Trends 2021 bewegen sich im Überschneidungsraum der Themen Nachhaltigkeit, Gesundheit, Genuss und Alltagstauglichkeit.
Vier der zentralen Trends möchten wir hier genauer unter die Lupe nehmen.
Soft Health
Eine ausgewogene und gesunde Ernährung – ja. Ein strenger Diätplan mit unzähligen Restriktionen – nein, danke. Der Trend Soft Health legt Wert auf gesunde Ernährung, rückt dabei jedoch Genuss, Qualität und Vielfalt in den Vordergrund.
Ein bahnbrechend neuer Trend ist Soft Health nicht unbedingt, denn erstmalig tauchte er bereits im Food Report 2015 auf. Die Corona-Krise zeigt jedoch, dass dieser Trend weiter auf dem Vormarsch ist. So stieg in der Krise beispielsweise der Verkauf an Frischobst an, ebenso erfreuen sich Obst- und Gemüsekisten von Landwirt:innen und Gärtner:innen seit Pandemiebeginn noch größerer Beliebtheit als zuvor.
Aufgrund dieser Entwicklungen prognostiziert Hanni Rützler dem Trend auch für 2021 eine zunehmende Bedeutung.
Dieser Trend ist besonders in der Beverage-Branche spürbar. Immer mehr Menschen möchten der Gesundheit zuliebe auf Alkohol verzichten, jedoch nicht auf Geschmack und Genuss. Unter dem Begriff Liquid Evolution beschreibt der Food Report die wachsende Nachfrage nach Wellness-Getränken, die ebenso wohltuend wie geschmackvoll sind. Die Beverage-Branche antwortet mit urbanen Tee-, Saft- und Limonaden-Kreationen.
Snackification
Snackification klingt nach Müsliriegeln, Kartoffelchips und anderen kleinen Leckereien, die man mal schnell nebenbei nascht. Tatsächlich bezieht sich der Begriff aber auf den Wandel von traditionellen Essgewohnheiten mit drei Hauptmahlzeiten hin zu einer modernen und vor allem flexiblen Esskultur.
Die Corona-Krise und die Zeit des Lockdowns führte vor einem Jahr zu einer kleinen Unterbrechung dieses Trends und einer Rückbesinnung auf die klassischen Mahlzeiten Frühstück, Mittag- und Abendessen. Rützler zufolge bedeutet das jedoch nicht zwangsläufig eine "Rückkehr ins kulinarische Biedermeier und eine Renaissance der Drei-Gänge-Menüs." Auch in Zukunft werden Restaurants auf kleinere Portionen und kombinierbare Gerichte setzen und damit Individualität und Variabilität auf den Tisch bringen.
Delivery und Ghost Kitchens
Schon seit einigen Jahren unterliegt die Gastronomie durch die wachsende Beliebtheit von Delivery-Services einem Wandel. Trendexpertin Rützler zufolge wird diese Entwicklung auch in Zukunft weiter zunehmen. Das liegt einerseits an der steigenden Qualität von Delivery Food und andererseits ist es unglaublich bequem und einfach, sich Essen liefern zu lassen.
Bereits vor der Corona-Krise entstanden Ghost Kitchens (Restaurants, in denen nur gekocht wird, jedoch keine Gäste bedient werden), mit der Krise verwandelten sich jedoch die meisten Restaurants notgedrungen in Ghost Kitchens und mussten seitdem auf Lieferservice setzen. Die Handhabung der Gastronomie während der Krise entscheidet, ob sich der Trend Ghost Kitchen auch nach Ende der Pandemie-Restriktionen weiterhin im deutschsprachigen Raum etabliert.
Local Food
Eine Welt ohne Globalisierung ist kaum mehr vorstellbar. Ihre Auswirkungen erstrecken sich in alle Lebensbereiche und sind aus unserem Alltag nicht wegzudenken. Dennoch macht Rützler im Food Report 2021 einen bedeutsamen Trend aus, der sich der Globalisierung entgegensetzt - zumindest auf dem Teller. Wochenmarkt, Saisonkalender und Gemüsekiste rücken in den Fokus, denn Rützler beobachtet eine neue Wertschätzung für regionale Produkte. Die heimische Landwirtschaft gewinnt wieder an Bedeutung. Das steigende Interesse an regionalen Erzeugnissen rührt zu einem großen Teil daher, dass die Themen Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein von immer größerer gesellschaftlicher Relevanz sind. So werden mit regionalen Produkten vor allem soziale und qualitative Merkmale verbunden.
Quellen:
https://www.zukunftsinstitut.de/artikel/food/food-trends-was-bleibt-und-was-sich-aendern-wird/