In sozialen Medien kursieren zahlreiche Anleitungen, wie man aus Gemüse, Wasser und Salz gesunde Köstlichkeiten herstellt: Fermentation erlebt momentan ihre Renaissance. Auf diese alte Methode der Konservierung schwor schon Ur(ururur)oma und für unsere Gesundheit ist es ein wahrer Segen, dass sie aktuell wieder im Trend liegt. Fermentierte Lebensmittel unterstützen unser größtes Immunorgan und deshalb lohnt es sich, sie fest in den Speiseplan zu integrieren.
Das Immunsystem im Bauch
Unser Darm gilt nicht umsonst als unser zweites Gehirn: im Darm werden beispielsweise rund 90% des Glückshormons Serotonin gebildet - vorausgesetzt er ist gesund. Außerdem ist vor allem der Darm für die Abwehr von Krankheitserregern verantwortlich, denn ein Großteil unseres Immunsystems befindet sich im Darm. Wer gesund sein möchte, sollte also auf keinen Fall die Darmgesundheit außer Acht lassen. Leider schädigen heutzutage Umwelteinflüsse und stark verarbeitete Lebensmittel den Darm mehr als sie zum Erhalt seiner Gesundheit beitragen. Fermentierte Lebensmittel dagegen sind voller probiotischer Bakterien und deshalb für die Darmflora eine Wohltat.
Gärung, die der Darm liebt
Normalerweise klingt Gärung und Darm nicht nach einer guten Kombination. Im Fall von Fermentation ist es das aber.
Fermentation ist eine der ältesten Techniken der Menschheit, um Lebensmittel haltbar zu machen. Dass sie aktuell wieder so im Trend ist, liegt an den zahlreichen Vorzügen fermentierter Lebensmittel. Fermentation ist nicht nur eine günstige, sondern vor allem eine besonders schonende Art der Konservierung. Da die Lebensmittel nicht erhitzt werden, bleiben Vitamine und Mineralstoffe erhalten.
Das Geheimnis der Fermentation liegt im Gärungsprozess. Die Mikroorganismen, die sich auf der Oberfläche der Lebensmittel befinden, vermehren sich in der Salzlake und wandeln dabei Zucker und Stärke in Milchsäure um. Die Milchsäurebakterien bilden wiederum das Vitamin B12. Fermentierte Lebensmittel sind deshalb also wahre Vitaminbomben. Trotzdem sind vor allem die probiotischen Milchsäurebakterien, von denen die die Darmgesundheit profitiert. Sie stärken das Mikrobiom des Darms, indem sie das Wachstum gesunder Darmbakterien anregen. Damit sich die positive Wirkung fermentierter Lebensmittel entfalten kann und nicht einfach verpufft, sollten sie jedoch regelmäßig konsumiert werden.
Fermentation: ebenso easy wie lecker
Am einfachsten gelingt die Fermentation von Gemüse, denn dafür braucht es lediglich Wasser und Salz - und etwas Geduld, denn der Gärungsprozess nimmt ca. drei bis vier Wochen in Anspruch.
Vor allem feste Gemüsesorten, wie Kohl oder Rüben, eignen sich zur Fermentation. Generell lässt sich aber jedes Gemüse in Salzlake fermentieren. Die nachhaltigste Variante ist es, das Gemüse nach dem Saisonkalender auszuwählen. Da sich durch den Gärungsprozess jedoch einzigartige Aromen entwickeln, lohnt es sich, auch experimentellere Variationen von fermentiertem Gemüse auszuprobieren. Nicht umsonst erfreut sich das würzige koreanische Kimchi zur Zeit so großer Beliebtheit.